06.12.2024 | Notfallmedizin | Leitthema
Präklinische Notfallsonographie – Spielerei oder Notwendigkeit in der professionellen präklinischen Notfallmedizin?
verfasst von:
Dieter Westphal, Michael Stanley, Dr. med. Tom Malysch
Erschienen in:
Notfall + Rettungsmedizin
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Zusammenfassung
Obgleich die Notfallsonographie bereits seit vielen Jahren Anwendung findet, hat sie sich in der deutschen Präklinik bisher nicht flächendeckend etabliert. Die verfügbaren Geräte haben mittlerweile eine Größe und Qualität erreicht, welche die Mitnahme und Anwendung an der Einsatzstelle sehr praktikabel machen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind umfangreich. Sowohl in akuten Notfällen als auch in subakuten Einsatzszenarien stellt die sonographische Untersuchung am Ort der Versorgung (Point-of-Care-Ultraschall [POCUS]) einen wichtigen Baustein dar. Entscheidend ist dabei, dass die Sonographie in den geeigneten Situationen gezielt eingesetzt wird. Die präklinische Anwendung des POCUS (pPOCUS) kann beispielsweise einen wichtigen Beitrag zum Ausschluss von Differenzialdiagnosen oder zur Bestätigung von Verdachtsdiagnosen leisten und somit die unmittelbare Versorgungsstrategie und die Wahl des Zielkrankenhauses beeinflussen. Die Frage, ob Notärzte oder Notfallsanitäter diese Untersuchungen durchführen sollen, ist nachrangig. Entscheidend ist, dass Standards in der Bildgebung und Befundung eingehalten werden. Um dies sicherzustellen, ist neben einheitlichen berufsgruppenübergreifenden Ausbildungsstandards ein medizinisches Qualitätsmanagement entscheidend. Die Notfallsonographie ist inzwischen eine unabdingbare Notwendigkeit in der modernen präklinischen Notfallmedizin.