Die simultane Radiochemotherapie (RCT) ist der Behandlungsstandard bei lokal fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen (NSCLC) im Stadium III und in limitierten Stadien des kleinzelligen Bronchialkarzinoms bei Inoperabilität. Die Nebenwirkungen sind abhängig von den eingesetzten Substanzen, den strahlentherapeutischen Parametern und den Patientencharakteristika. Im Beitrag wird der Umgang mit häufigen und relevanten Nebenwirkungen einer RCT des Bronchialkarzinoms zusammengefasst und diskutiert. Die Chemotherapie enthält meist ein stark emetogenes Platinderivat. Daher ist die Prophylaxe von chemotherapieassoziierter Übelkeit und Erbrechen mit 5‑HT3- („Serotonin 5-hydroxytryptamin 3“) und NK-1(Neurokinin-1)-Rezeptorantagonisten sowie Dexamethason ein essenzieller Baustein des peritherapeutischen Managements. Die ebenfalls primär chemotherapiebedingte Hämatotoxizität wird je nach Schweregrad und betroffener Blutzellreihe mit Wachstumsfaktoren und Bluttransfusionen therapiert. Im Gegensatz dazu können die radiogen verursachten Veränderungen besonders im Bereich Speiseröhre und Lunge meist nicht kausal, sondern nur symptomatisch therapiert werden. Die Prophylaxe und Behandlung des weiten Spektrums an Nebenwirkungen einer Radiochemotherapie beim Bronchialkarzinom sollte unter sorgfältiger Abwägung des Schweregrades, des Behandlungserfolges und der damit assoziierten Risiken erfolgen.