Erschienen in:
07.08.2014 | Übersicht
Nutzen und Grenzen der molekularen Diagnostik bei Erdnussallergie
Teil 14 der Serie Molekulare Allergologie
verfasst von:
Dr. Lars Lange, Kirsten Beyer, Jörg Kleine-Tebbe
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Abstract
Allergische Reaktionen gegen Erdnuss (
Arachis hypogaea, Ara h) beruhen auf IgE-vermittelten Sensibilisierungen gegen verschiedene Proteine. Ihre Stabilität und relativer Anteil in der Erdnuss bestimmen das Risiko für bedrohliche Reaktionen. Risikosensibilisierungen gegen Samenspeicherproteine (S2-Albumine [Ara h
2,
6 und
7] > andere Speicherproteine [Ara h
1 und
3] > Oleosine [Ara h
10 und
11]) lassen sich von Sensibilisierungen gegen das Lipidtransfer-Protein (Ara h 9) mit mittlerem Risiko und von Kreuzsensibilisierungen gegen Bet-v-1-homologes PR-10 Protein (Ara h 8) und gegen Profilin (Ara h 5) mit niedrigem Risiko abgrenzen. Ein gezielter Immunglobulin-E (IgE)-Test, z. B. gegen Ara h 2 bei Verdacht oder zum Ausschluss einer systemischen Reaktion, kann die Risikoeinschätzung erleichtern. Die Ergebnisse sind allerdings nur bei korrespondierenden Symptomen klinisch relevant. IgE-Sensibilisierungen gegen Erdnussextrakt ohne bedrohliche Reaktionen beruhen hierzulande häufig auf Bet-v-1-bedingten Kreuzreaktionen (bei Birkenpollenallergikern), kreuzreaktiven pflanzlichen Kohlehydrat-Epitopen (CCD) oder Profilinsensibilisierungen. Im Zweifelsfall lässt sich die klinische Relevanz nur durch eine orale Provokation sichern, zumal noch nicht alle Erdnussallergene (z. B. Oleosine) zur Diagnostik verfügbar sind.