Zusammenfassung
Zur Oberschenkelschaftfraktur kommt es am häufigsten bei jungen Männern (Hochrasanztrauma, direkte Gewalt); periprothetische Frakturen bei Hüftprothesenträgern können ebenfalls vorliegen, insbesondere bei osteoporotischem Knochen. Bei Kindern sind Oberschenkelschaftfrakturen nahezu immer disloziert mit sichtbarer Fehlstellung. Die Einteilung erfolgt nach AO-Klassifikation oder nach der Vancouver-Klassifikation bei periporthetischen Brüchen. Die Weichteilschädigung bei geschlossenen Frakturen muss in der Therapieplanung mit berücksichtigt werden. Die Frakturversorgung erfolgt nur in Ausnahmefällen konservativ. Die indizierten unfallchirurgischen Osteosyntheseverfahren sind die Marknagel- (auch in Form der elastische stabilen intramedullären Nagelung [ESIN] bei Kindern), die Plattenosteosynthese und der Fixateur externe. An Sonderformen sind die Pseudarthrose, subtrochantäre und periprothetische (osteoporotische) Frakturen beschrieben.