Erschienen in:
01.09.2015 | Originalien und Übersichten
Obst- und Gemüsekonsum von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ergebnisse der KiGGS-Welle 1
verfasst von:
A. Borrmann, Gert B.M. Mensink, KiGGS Study Group
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein hoher Obst- und Gemüsekonsum trägt zu einer vollwertigen Ernährung bei, die sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.
Ziel
Anhand der Daten der ersten Folgebefragung des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS Welle 1) wird im vorliegenden Beitrag der Obst- und Gemüsekonsum im Zusammenhang mit Determinanten analysiert.
Methoden
Mittels telefonischer Interviews wurden die durchschnittlich konsumierten Portionen an Obst und Gemüse von 9950 Mädchen und Jungen im Alter von 3–17 Jahren ermittelt. Zudem wurde der Personenanteil, der 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag erreicht, berechnet. Die Portionsanzahl wurde im Zusammenhang mit Sozialstatus, Bildungsniveau der Eltern, Medienkonsum und weiteren Determinanten mittels multipler linearer Regressionsmodelle analysiert.
Ergebnisse
Nur 12,2 % der Mädchen und 9,4 % der Jungen konsumieren die empfohlenen 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag. 38,6 % der Mädchen und 33,5 % der Jungen konsumieren mindestens 3 Portionen. Im Durchschnitt verzehren Mädchen 2,7 und Jungen 2,4 Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Jüngere Teilnehmer konsumieren signifikant mehr Portionen Obst als Ältere. Der Anteil an Personen, die 5 oder mindestens 3 Portionen pro Tag konsumieren, nimmt mit steigendem Sozialstatus, höherem Bildungsniveau der Eltern und mit einem geringeren Medienkonsum signifikant zu. Zudem konsumieren Kinder, die außerhalb der Schule Sport treiben, die täglich körperlich aktiv sind, und Jungen aus dem mittleren Teil Deutschlands signifikant mehr Portionen Obst und Gemüse.
Diskussion
Der Konsum von Obst und besonders von Gemüse ist bei Kindern und Jugendlichen immer noch zu gering. Der Konsum ist abhängig vom soziodemografischen Hintergrund und Verhaltensweisen, die in Interventionsprogrammen berücksichtigt werden sollten.