Erschienen in:
01.12.2015 | Originalien
Ocriplasmin zur Behandlung der symptomatischen vitreomakulären Traktion mit und ohne Makulaforamen
Erste klinische Erfahrungen
verfasst von:
PD Dr. M. Maier, S. Abraham, C. Frank, N. Feucht, C.P. Lohmann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung einer vitreomakulären Traktion (VMT) mit Ocriplasmin (Jetrea®) war in großen Phase-3-Studien wirksam, und dieses Medikament ist seit Mai 2013 in Deutschland zugelassen. Wir berichten über unsere ersten klinischen Erfahrungen bei der Behandlung der VMT mit und ohne Makulaforamen.
Methoden
Wir behandelten 21 Augen von 21 konsekutiven Patienten mit VMT (≤1500 μm) mit und ohne Makulaforamen (≤400 μm) mittels intravitrealer operativer Medikamenteneingabe (IVOM) von Jetrea®. Der bestkorrigierte Visus und eine hochauflösende OCT-Untersuchung (SD-OCT) wurden vor und 1,3 sowie 4 Monate nach der Behandlung durchgeführt. Es wurde die Anzahl der gelösten VMT und der geschlossenen Makulaforamina ermittelt.
Ergebnisse
Die VMT löste sich bei 15 von 21 Augen (71 %). Der mittlere bestkorrigierte Visus betrug 0,38 (± 0,23) LogMAR vor der Behandlung, 0,43 (± 0,28) LogMAR nach 1 Monat, 0,38 (± 0,27) LogMAR nach 3 Monaten und 0,36 (±0,24) LogMAR nach 4 Monaten. Die mittlere foveale Netzhautdicke betrug vor der Behandlung 355,95 (±114,53) μm, sie verringerte sich signifikant auf 304,61 (± 100,91) μm nach 1 Monat, auf 308,00 (± 76,17) μm nach 3 Monaten und auf 277,50 (±26,24) μm 4 Monate nach der Behandlung.
Schlussfolgerung
In dieser klinischen Untersuchung zeigte sich 1 Monat nach IVOM mit Jetrea® eine Lösung der VMT in 71 % der Fälle und ein Verschluss des Makulaforamens bei 2 von 5 Augen. Dies war begleitet von einer Visusstabilisierung und einer Reduktion der fovealen Netzhautdicke. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Wirksamkeit der pharmakologischen Vitreolyse im klinischen Einsatz zu erfassen.