Erschienen in:
25.09.2019 | Telemedizin | Originalien
Therapieadhärenz und Effektivität bei der Anti-Vascular Endothelial Growth Faktor(VEGF)-Therapie des diabetischen Makulaödems im klinischen Alltag
Vergleich zwischen einer kooperativen und einer unizentrischen Organisation der Behandlung
verfasst von:
Dr. med. H. Faatz, K. Rothaus, D. Westhues, Dr. med. B. Heimes-Bussmann, Dr. med. M. L. Farecki, Dr. med. univ. M. Ziegler, Dr. med. M. Gutfleisch, Dr. med. G. Spital, Prof. Dr. med. A. Lommatzsch, Prof. Dr. med. D. Pauleikhoff
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die intravitreale Anti-VEGF-Therapie (IVOM) zur Behandlung des diabetischen Makulaödems (DMÖ) hat sich als Standardtherapie etabliert. Sie ist jedoch mit regelmäßigen Kontrollvisiten verbunden, um eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Behandlung sicherzustellen. Diese Adhärenz der Patienten ist für den Erfolg der Therapie von hoher Bedeutung.
Methode
Um die Therapie für Patienten einfacher zu gestalten, wurde eine Zuweiserplattform (Portal) geschaffen, die es den Patienten ermöglicht, ihre SD-OCT-Nachuntersuchungen heimatnah bei ihrem Augenarzt durchführen zu lassen, während die intravitrealen Injektionen im Augenzentrum des SFH durchgeführt wurden (IT-Kooperation). Es wurden 50 Patienten der Gruppe IT-Kooperation (Portal) mit 50 Patienten, die ausschließlich im Behandlungszentrum (SFH) kontrolliert wurden, über einen Zeitraum von 2 Jahren ausgewertet, um beide Versorgungsstrukturen miteinander zu vergleichen.
Ergebnisse
Die Patienten der Gruppe IT-Kooperation bekamen im ersten Jahr durchschnittlich 6,3 IVOMs, die Patienten der Gruppe Behandlungszentrum 5,2. Im zweiten Jahr verringerte sich die durchschnittliche Injektionsanzahl auf 2,7 (IT-Kooperation) und 2,4 (Behandlungszentrum). Die Patienten der Gruppe IT-Kooperation haben im Durchschnitt 12,0 Kontrolluntersuchungen innerhalb des ersten Jahres wahrgenommen im Gegensatz zu Patienten der Gruppe Behandlungszentrum mit 9,6 Kontrolluntersuchungen (p < 0,01). Dieser signifikante Unterschied zeigte sich auch im zweiten Jahr, in dem die Patienten der Gruppe IT-Kooperation im Durchschnitt 8,3 Visiten und die der Gruppe Behandlungszentrum 4,4 Visiten wahrgenommen haben (p < 0,01).
Schlussfolgerung
Die größere Anzahl an Kontrolluntersuchungen im Rahmen einer IT-Kooperation, die heimatnah des Patienten durchgeführt wurden, zeigt eine signifikant verbesserte Behandlungsqualität für Patienten mit DMÖ. Dafür ist ein intensiver Austausch von Informationen zwischen dem Augenarzt, der die Kontrolluntersuchungen durchführt, und dem Behandlungszentrum, das die Injektionen durchführt, zwingend erforderlich.