06.01.2025 | Ösophaguskarzinom | Leitthema
Definitive Radiochemotherapie des Ösophaguskarzinoms: etablierte Therapie und neue Standards
verfasst von:
N. Guberina, M. Guberina, Y. Alberti, M. Stuschke
Erschienen in:
Die Onkologie
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Zusammenfassung
Dank der Entwicklung moderner Techniken, intensitätsmodulierter Radiotherapie (IMRT), volumenintensitätsmodulierter Rotationsbestrahlung (VMAT), bildgeführter und adaptiver Radiotherapie (IGRT und ART) ist die moderne Strahlentherapie des Ösophaguskarzinoms bei größerer Präzision und optimierter Konformität zu einer gut tolerablen, auch im hohen Lebensalter einsetzbaren Behandlungsmodalität geworden. Normalgewebe, insbesondere Herz und Lunge werden bei der Therapieplanung sorgfältig berücksichtigt. In Kombination mit einer Chemotherapie ist die Strahlentherapie eine potenziell kurative Behandlungsmöglichkeit für funktionell nichtoperable Patienten und für chirurgisch oder endoskopisch nichtresektable Ösophaguskarzinome. Die Indikation zur Radiochemotherapie soll von einem erfahrenen interdisziplinären Team unter Abwägung aller therapeutischen Alternativen gestellt werden. Die Häufigkeit klinisch kompletter Remissionen liegt nach definitiver Radiochemotherapie zwischen 30 und 55 %. Posttherapeutische supportive Maßnahmen können von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität sein. Weitere Effektivitätssteigerungen der Radiochemotherapie bei einer Dosis von 50,4 Gy in konventioneller Fraktionierung werden durch eine sequenzielle oder simultane Immuntherapie mit Immuncheckpointinhibitoren und die weitere Optimierung der Chemotherapiekomponente erwartet.