Erschienen in:
06.11.2017 | Lymphadenektomie | Leitthema
Endoskopische und chirurgische Behandlungsoptionen bei Magen- und Ösophagusfrühkarzinomen
verfasst von:
T. Haist, M. Knabe, A. May, Prof. Dr. D. Lorenz
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von Magen- und Ösophagusfrühkarzinomen erfolgt interdisziplinär. Entscheidend für die Auswahl der adäquaten Therapie ist das Risiko einer Metastasierung.
Fragestellung
Die Arbeit soll einen Überblick über die aktuellen Behandlungsoptionen geben sowie bei der Auswahl der korrekten Therapie helfen.
Material und Methoden
Anhand einer Literaturübersicht und Daten aus dem eigenen Zentrum werden aktuelle Konzepte vorgestellt und Therapiealgorithmen präsentiert.
Ergebnisse
Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) wird bei mukosalen Magenkarzinomen mit guter oder mäßiger Differenzierung (G1,2) ohne makroskopische Ulzeration bei Läsionen kleiner 2 cm Größe vom erhabenen Typ bzw. bei Läsionen kleiner 1 cm Größe vom flachen Typ empfohlen. Eine Chromoendoskopie sollte zusätzlich erfolgen. Das Ausmaß der chirurgischen Resektion orientiert sich am Tumorsitz. Bei der distalen Magenresektion sollte ein Sicherheitsabstand von mindestens 3 cm eingehalten werden, bei Gastrektomie in erster Linie eine R0-Resektion erreicht werden. Bei cN0-Tumoren scheint eine D1-Lymphadenektomie (LA) ausreichend zu sein. Minimalinvasive Techniken zeigen derzeit vor allem für die subtotale Resektion gute Ergebnisse. Beim Ösophagusfrühkarzinom muss eine differenzierte Einschätzung abhängig von der Tumorentität erfolgen. Mukosale Plattenepithelkarzinome mit hohem Risiko (L1,V1) und alle submukosalen Tumoren ohne den Nachweis von Lymphknotenmetastasen (LKM) sollten der primären chirurgischen Resektion mit LA zugeführt werden. Plattenepithelfrühkarzinome mit Nachweis von LKM im Staging sollten eine präoperative Radiochemotherapie erhalten. Adenokarzinome mit Infiltration der tiefen Submukosa (sm2,3) und High-risk-sm1-Tumoren bedürfen einer chirurgischen Therapie. Hier stellt die Ivor-Lewis-Ösophagektomie mit Zweifeld-LA, vorzugsweise als Hybrid- oder komplett minimalinvasive Operation, die Therapie der Wahl dar. Die etablierte endoskopische Therapie für Adenokarzinome ist die Resektion in Suck-and-cut-Technik.