Erschienen in:
25.02.2021 | Ösophaguskarzinom | CME
Ösophagotracheobronchiale Fisteln
verfasst von:
S. Brunner, C. J. Bruns, Prof. Dr. W. Schröder, FACS, FEBS
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Ösophagotracheobronchiale (OETB-)Fisteln sind ein insgesamt komplexes Krankheitsbild mit niedriger Inzidenz und einem heterogenen ätiologischen Spektrum. Häufige Ursachen sind lokal fortgeschrittene Malignome des Ösophagus und Larynx, traumatische Perforationen von ösophagealer oder trachealer Seite sowie postoperative Fisteln. Das Management der OETB-Fisteln ist aufgrund der Komplexität immer interdisziplinär und in den meisten Fällen nur unter intensivmedizinischen Bedingungen möglich. Das therapeutische Konzept hängt primär von Ursache, Lokalisation und Größe der Fistel ab, wird aber auch durch die Schwere des septischen Verlaufes, insbesondere durch die respiratorische Insuffizienz, beeinflusst. Interventionelle Verfahren mit Platzierung ösophagealer und/oder tracheobronchialer Stents sind in der Therapie führend; operative rekonstruktive Verfahren bleiben therapierefraktären Fisteln und Patienten mit septischen Multiorganversagen vorbehalten. Die Prognose wird insbesondere durch die Grunderkrankung beeinflusst.