Erschienen in:
16.06.2020 | Ösophagusresektion | Originalien
Perioperatives „Enhanced-recovery-after-surgery“-Programm der Ivor-Lewis-Ösophagektomie
Erste Erfahrungen eines High-volume-Zentrums
verfasst von:
C. Mallmann, H. Drinhaus, H. Fuchs, L. M. Schiffmann, C. Cleff, E. Schönau, C. J. Bruns, T. Annecke, Prof. Dr. W. Schröder, FACS, FEBS
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die transthorakale Ösophagektomie ist gegenwärtig der chirurgische Standard in der Behandlung des Ösophaguskarzinoms. Dieses operative Verfahren ist trotz Verbesserungen im perioperativen Management mit einer klinisch relevanten Morbidität assoziiert. „Fast-track“-Protokolle (Synonym: „enhanced recovery after surgery“, ERAS) sind konzipiert, um perioperativ die physiologische Homöostase zu erhalten und damit die postoperative Rehabilitation zu beschleunigen. In dieser prospektiven Beobachtungsstudie werden die ersten Erfahrungen eines High-volume-Zentrums bei der Umsetzung eines ERAS-Programms nach transthorakaler Ösophagektomie analysiert.
Material und Methoden
Insgesamt 26 Patienten mit Ösophaguskarzinom und geringer Komorbidität wurden vor geplanter Hybrid-Ivor-Lewis-Ösophagektomie in diese Studie eingeschlossen. Entsprechend einem ERAS-Protokoll wurde bei allen Patienten ein standardisierter perioperativer Behandlungspfad mit dem Ziel implementiert, die Patienten am 10. postoperativen Tag aus der stationären Behandlung zu entlassen. Primärer Outcomeparameter war die Rate der „major complications“ (Clavien-Dindo IIIb/IV), die mit einem Kontrollkollektiv von 52 Non-ERAS-Patienten verglichen wurden.
Ergebnisse und Diskussion
ERAS-Programme sind mit ihren Kernelementen bei der transthorakalen Ösophagektomie umsetzbar, der organisatorische und personelle Aufwand zur Umsetzung dieses „Fast-track“-Protokolls ist hoch. Die Krankenhausverweildauer scheint mit diesem Programm verkürzt zu werden, ohne dass die Sicherheit des Patienten beeinträchtigt wird. Die limitierende Determinante ist die frühe und kalorisch ausreichende enterale Belastung des hochgezogenen Schlauchmagens bis zum Zeitpunkt der Entlassung am 10. postoperativen Tag.