Erschienen in:
01.08.2005 | Übersichten
Offenes Foramen ovale, Vorhofseptumaneurysma und Hirninfarkt
Übersicht über die bisherige Evidenzlage
verfasst von:
Dr. K. Kraywinkel, M. Jauss, H.-C. Diener, C. Weimar
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Die Frage der Kausalität eines offenen Foramen ovale bei ischämischem Schlaganfall sowie der optimalen Sekundärprävention dieser Patienten wird derzeit kontrovers diskutiert. Die beste verfügbare Evidenz stammt aus Fall-Kontroll-Studien, die in ihrer Gesamtheit auf einen Zusammenhang hindeuten, diesen aber letztlich nicht beweisen können. Neben paradoxen Embolien sind andere Pathomechanismen denkbar, deren genauer Nachweis in der Praxis jedoch nur selten gelingt. Bei niedrigem Rezidivrisiko zumindest für jüngere Patienten kann bei der momentanen Studienlage keine evidenzbasierte Empfehlung zur Sekundärprävention gegeben werden. Mehrere derzeit laufende randomisierte Studien sollen hier in einigen Jahren Klärung bringen. Primäres und sekundäres Risiko erscheinen jedoch deutlich erhöht bei begleitendem Vorhofseptumaneurysma. Zur weiteren Risikostratifizierung sollte der Einfluss begleitender Faktoren wie Shuntgröße und Gerinnungsstörungen weiter untersucht werden.