Erschienen in:
30.08.2021 | Itraconazol | Leitthema
Terbinafin-resistente Dermatophytosen und Onychomykose durch Trichophyton rubrum
verfasst von:
Dr. med. L. Appelt, P. Nenoff, S. Uhrlaß, C. Krüger, P. Kühn, K. Eichhorn, S. Buder, S. Beissert, S. Abraham, R. Aschoff, A. Bauer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren sind therapierefraktäre Verläufe von Dermatophytosen immer mehr in den Fokus getreten. Häufigste Erreger hierbei sind Trichophyton (T.) rubrum und T. mentagrophytes. Die Behandlung umfasst neben lokaltherapeutischen Maßnahmen als Erstlinientherapie Terbinafin, ein Allylamin-Antimykotikum, das durch Inhibition der Squalenepoxidase und somit Störung der Ergosterolsynthese wirkt. Bei therapierefraktären Verläufen konnte mittlerweile gehäuft eine Terbinafin-Resistenz durch Punktmutation im Gen der Squalenepoxidase nachgewiesen werden.
Ziel der Arbeit
Es erfolgen die Darstellung spezieller Aspekte in der Epidemiologie der Dermatophytosen mit Terbinafin-Resistenz sowie Veranschaulichung anhand von 4 Patienten inklusive praxisrelevanter Aspekte bei der Diagnostik.
Material und Methoden
Es wurden eine Aufarbeitung von Handbuchwissen, eine selektive Literaturrecherche sowie eine Aufarbeitung von 4 Patienten mit Dermatophytosen und einer Onychomykose durch Terbinafin-resistente Isolate von T. rubrum vorgenommen.
Ergebnisse
Der Nachweis der Terbinafin-Resistenz erfolgt durch In-vitro-Testung mittels Breakpoint-Methode sowie Sequenzierung des Trichophyton-Isolates und Nachweis der Punktmutation mit Aminosäuresubstitution an Position L393F oder F397L des Gens der Squalenepoxidase.
Schlussfolgerungen
Bei therapierefraktären und rezidivierenden Dermatophytosen sollte vor allem bei T. mentagrophytes und T. rubrum an eine Terbinafin-Resistenz gedacht werden, und eine In-vitro-Resistenztestung des Dermatophyten sowie eine Punktmutationsanalyse der Squalenepoxidase (SQLE) sollten erfolgen. Therapeutisch wird die intermittierende Gabe von Itraconazol in Kombination mit einer antimykotischen Lokaltherapie empfohlen. Dennoch ist mit einem rezidivierenden Verlauf zu rechnen und in der Regel eine Langzeittherapie mit Itraconazol notwendig.