06.12.2024 | Onkologie | Leitthema
Die sorgende Zivilgesellschaft – Caring Communities als Garanten für ein Leben und Sterben in Würde
Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung
verfasst von:
Veronika Schönhofer-Nellessen, Univ.-Prof. Dr. med. Roman Rolke
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2025
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Zusammenfassung
Der Begriff „Caring Community“ beschreibt meist regionale Konzepte einer Sorgekultur, die professionelle und ehrenamtliche Angebote zusammenführt mit einem Fokus auf die Themen Sterben, Tod und Trauer. Die Caring-Community- und darüber hinausgehende Compassionate-City-Bewegung entfalten national und international eine große Dynamik. Beide Konzepte existieren nebeneinander. Das Konzept der Caring Communities/Compassionate Cities entstand ursprünglich im Kontext des Bereichs Public Health bzw. angelehnt an die Idee des Gesunde-Städte-Netzwerks. Allan Kellehear hat erstmalig das Public-Health-Konzept mit der Palliative-Care-Bewegung in Verbindung gebracht, um den gesellschaftlichen Ansatz lokaler Sorgenetze mit Blick auf eine Verantwortung für die Mitbürger:innen zu benennen. Professionelle Strukturen treten gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen, politischen und privatwirtschaftlichen Akteur:innen für ein würdiges Leben und Sterben aller Bürger:innen vor Ort ein und wirken zusammen für eine gegenseitige Beziehungsverantwortung. Seit Verabschiedung von Handlungsempfehlungen im Kontext der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland im Jahr 2016 ist eine Koordinierungsstelle auf Bundesebene eingerichtet worden, die eine Entwicklung von Caring Communities nachhaltig beim Aufbau und ihrer Umsetzung unterstützen soll.