03.08.2020 | Onkologie | Neues aus der Forschung
kurz notiert
Neues zu alten Bekannten: 5-FU, DPD-Mangel und das Management
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 7-8/2020
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Auszug
Laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) weisen bis zu 9 % der Menschen europäischer Abstammung niedrige Spiegel für das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) auf, bei 0,5 % fehlt es ganz. Werden Krebspatienten, die von einem DPD-Mangel betroffen sind, mit dem Zytostatikum 5-Fluorouracil (5-FU) behandelt, drohen bei ihnen besonders schwere und potenziell tödliche Toxizitäten. Die EMA hat daher am 30. April 2020 u. a. empfohlen, dass Krebspatienten, die mit 5-FU bzw. 5-FU-Abkömmlingen wie Capecitabin oder Tegafur behandelt werden sollen, zuvor auf einen etwaigen DPD-Mangel getestet werden. Patienten mit vollständigem Mangel dürfen 5-FU und seine Derivate gemäß EMA nicht verabreicht werden, bei unvollständigem Mangel könne etwa eine niedrigere Dosierung in Betracht gezogen werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat auf diese Empfehlung bereits mit der Versendung von Rote-Hand-Briefen reagiert [vgl.
https://tinyurl.com/BfArM-RH]. Und die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hat zusammen mit anderen deutsprachigen Fachgesellschaften ein Positionspapier erarbeitet, das Behandelnden neben ausführlichen Hintergrundinformationen einen konkreten Diagnostik- und Therapiealgorithmus zur Verfügung stellt - inkl. Angaben zur Indikation für und dem Ausmaß von etwaigen Dosisreduktionen [
https://tinyurl.com/DGHO-DPD].
Moritz Borchers …