In diesem Kapitel werden die Folgen von Tumorerkrankungen und die damit einhergehenden Funktionseinschränkungen behandelt. Dabei steht der Einfluss, den die Erkrankung zum Zeitpunkt der Begutachtung auf das Leistungsvermögen des Patienten hat, im Mittelpunkt. Dazu zählt zum einen das gesamte somatische Funktionsspektrum, zum anderen die psychosozialen Fähigkeiten bzw. Einschränkungen. Darüber hinaus sind Fragen relevant wie: Liegt eine sichere Heilung vor? Wie ist die weitere Prognose? Auch bei unsicherer Prognose muss der Gutachter den aktuellen Gesundheitszustand einschätzen. Die Psychoonkologie zielt darüber hinaus auf die psychischen und sozialen Faktoren im Verlauf einer Krebserkrankung. Dabei werden v. a. die individuellen, familiären und sozialen Prozesse der Krankheitsverarbeitung berücksichtigt. In diesem Kapitel werden wir immer wieder auf die ganzheitliche Betrachtung des Tumorpatienten zurückkommen – unter besonderer Berücksichtigung der psychoonkologischen Einschätzung.