18.10.2023 | Onkologische Therapie | Leitthema
Schwanger werden nach Krebs – Chancen, Risiken und Unterstützungsmöglichkeiten?
verfasst von:
Dr. Kristin Spaich, Ariane Germeyer, Prof. Dr.
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den kommenden Jahren ist ein weiterer Anstieg an Krebserkrankungen bei jungen Frauen im reproduktiven Alter zu erwarten.
Fragestellung
Welchen Einfluss hat eine onkologische Therapie auf die Reproduktivität der Frau, und wie kann die Patientin bei der Umsetzung ihres Kinderwunsches nach überstandener gonadotoxischer Therapie optimal unterstützt werden? Gibt es Auswirkungen der gonadotoxischen Therapie auf die Gesundheit der geborenen Kinder und der Frau?
Material und Methode
Zusammenfassung des aktuellen Wissensstandes/Expertenempfehlungen bezüglich Schwangerschaften nach einer Krebserkrankung.
Ergebnisse
Therapieregime im Rahmen einer Krebsbehandlung reduzieren die angeborene Ovarreserve und wirken sich womöglich auf das uterine Myometrium, die endometrialen Gefäße und Vorläuferzellen aus. Nach Abschluss einer Therapie gilt es, sich an einer Stufendiagnostik zu orientieren, um die vorhandene Ovarreserve bestmöglich auszuschöpfen. Dabei steht die Spontankonzeption immer an erster Stelle. Danach folgen der Einsatz von kryokonservierten Eizellen oder Ovargewebe. Letzteres kann je nach Situation mit oder ohne Stimulation genutzt werden. Unabhängig von der erhöhten Frühgeburtlichkeit der Nachkommen konnte bisher keine erhöhte Fehlbildungsrate bei den Kindern nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Bereits vor einer onkologischen Behandlung können die Patientinnen darin bestärkt werden, dass eine Schwangerschaft nach einer Chemotherapie/Radiatio per se möglich ist. Die betroffenen Frauen müssen nachbeobachtet und frühzeitig dafür sensibilisiert werden, sich in einem Zentrum vorzustellen.