Nagelpilzinfektionen im Kindes- und Jugendalter nehmen weltweit zu. Die Diagnostik und v. a. die Behandlung stellen eine Herausforderung dar. Ein 15-jähriges Mädchen litt bereits seit mehr als 6 Jahren an einer Onychomykose der Zehennägel, im weiteren Verlauf auch des zweiten Fingernagels an der rechten Hand. Als Erreger war schon vor Jahren kulturell und mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) Trichophyton (T.) rubrum nachgewiesen worden. Therapieversuche mit topischen Antimykotika und Fluconazol führten jedoch nicht zu einer Heilung. Die mykologische Diagnostik mittels PCR sowie Sequenzierung der ITS (Internal Transcribed Spacer)-Region der rDNA des Dermatophyten bestätigte die Diagnose einer Tinea unguium durch T. rubrum. Zur Behandlung kamen Ciclopiroxolamin-haltiger wasserlöslicher Nagellack und orales Terbinafin zur Anwendung, beides im Off-label-Use und mit dem Einverständnis der Eltern des Mädchens. Terbinafin wurde kontinuierlich 1‑mal täglich, im weiteren Verlauf auch intermittierend 1‑mal wöchentlich gegeben. Nach 7 Monaten kombinierter antimykotischer Therapie heilte die Nagelmykose der Finger- und Zehennägel komplett ab. Endpunkt der Therapie waren die klinische Heilung und die negative PCR auf T. rubrum. Es kam über bisher mehr als 3 Jahre – zunächst unter Prophylaxe mit dem antimykotischen Nagellack – zu keinem Rezidiv.