Erschienen in:
01.01.2013 | Originalien
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik des Kindes- und Jugendalters
Veränderungsmessung mit der Strukturachse bei Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischer Störung
verfasst von:
Anna Jelen-Mauboussin, Ottilia Klipsch, Christine Pressel, Klaus Lenz, Ulrike Lehmkuhl, Sibylle Winter
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Zur Erfassung der psychischen Struktur von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Störungen im Entwicklungsverlauf existieren wenige Untersuchungen. Die vorgestellte Studie soll die Frage beantworten, inwieweit die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik des Kindes- und Jugendalters (OPD-KJ) Veränderungen der psychischen Struktur erfassen kann. Hierzu wurden 60 stationäre Patienten zum Behandlungsbeginn (t1) hinsichtlich ihrer psychischen Struktur untersucht. Etwa 27 Monate nach ihrer Entlassung (t2) aus einer (teil-)stationären Behandlung konnten 25 Patienten zum 2. Mal untersucht werden. Eingangs- und Nachuntersuchung umfassten: ein videodokumentiertes OPD-KJ-Forschungsinterview, die Kiddie-Sads-Present and Lifetime Version sowie Fremdratingskalen (Child Behaviour Checklist und Strength and Difficulties Questionnaire). Es folgte jeweils ein Konsensrating des OPD-KJ-Interviews durch 3 erfahrene Rater. Die OPD-KJ-Achse „Psychische Struktur“ zeigte in der Gesamtintegration eine signifikant bessere Integrationsleistung zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Dies betraf insbesondere die Dimensionen Steuerung und kommunikative Fähigkeiten. Das Selbst- und Objekterleben blieb stabil. Positive Veränderungen im Verhalten konnten durch Fremdeinschätzungsinstrumente ebenfalls belegt werden. Die vorgestellte Untersuchung macht deutlich, dass die OPD-KJ Veränderungen der psychischen Struktur von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischer Störung im Entwicklungsverlauf erfassen kann.