Obwohl die Oberflächenanatomie der Leber schon bereits 2000 Jahre v. Chr. beschrieben wurde, wurden erst am Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Cholezystektomien in Europa durchgeführt. Eine wahre Leberchirurgie hat sich erst in den 1950er-Jahren entwickelt, wegen der „brüchigen Gewebestruktur und der reichlichen Blutversorgung“ des Organs, wie es J. W. Elliot 1897 beschreibt, und dies auch nur mit einer sehr hohen Letalität und Komplikationsrate. Eine Leber- und Gallenwegschirurgie mit akzeptabler Komplikationsrate hat sich dann ab den 1980er-Jahren etabliert. Dieses Kapitel stellt die Grundlagen der benignen und malignen Erkrankungen der Leber und der Gallenwege dar und versucht, die Ansprüche einer hochqualitativen und komplikationsarmen chirurgischen Therapie zu vermitteln. Ein besonderer Teil des Kapitels ist der Lebertransplantation gewidmet.