Erschienen in:
18.07.2016 | Zytostatische Therapie | Schwerpunkt
Cholangiozelluläres Karzinom
Interventionelle und systemische Therapieoptionen
verfasst von:
A. Dechêne, S. Kasper
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Cholangiozelluläre Karzinome (CCC) sind in der überwiegenden Mehrzahl bei Diagnosestellung nicht kurativ resezierbar.
Fragestellung
Der aktuelle Kenntnisstands zur endoskopisch-interventionellen Palliativtherapie bei extrahepatischen CCC sowie zur selektiven internen Radiotherapie bei intrahepatischen bzw. hepatisch metastasierten CCC wird zusammengefasst. Zudem werden die Standards der systemischen Chemotherapie und dargestellt und ein Ausblick auf die aktuelle klinische Forschung gegeben.
Material und Methode
Es wird eine Übersicht der wichtigsten publizierten Ergebnisse gegeben und die Diskussion differenzialtherapeutischer Überlegungen dargestellt.
Ergebnisse
Grundlage der Palliativtherapie extrahepatischer CCC ist die adäquate biliäre Dekompression per endoskopischer retrograder Cholangiopankreatikographie (ERCP) oder perkutaner transhepatischer Cholangiographie (PTC) und Stenteinlage zur Verhinderung von Leberversagen und Infektkomplikationen. Bei selektionierten Patienten (ohne wesentliche extrahepatische Tumormanifestation) kann per biliärer photodynamischer Therapie bzw. biliärer Radiofrequenztherapie eine wesentliche Verlängerung des Überlebens erzielt werden. Für ausgesuchte Patienten mit intrahepatischen CCC steht u. a. die selektive interne Radiotherapie zur Verfügung. Sie kann bei guter Verträglichkeit das progressionsfreie und das Gesamtüberleben verlängern und erreicht in Einzelfällen ein Downstaging zur sekundären Resektabilität. Die systemische Chemotherapie des nichtresektablen CCC basiert auf Gemcitabin und Cisplatin bzw. Oxaliplatin, zielgerichtete Therapien befinden sich derzeit in der klinischen Prüfung.
Schlussfolgerung
Die Palliativtherapie von CCC gliedert sich in die biliäre Drainage mit/ohne lokoregionäre Tumorreduktion und systemische Chemotherapie. Insbesondere multimodale Kombinationstherapien sind vielversprechend, aber noch unzureichend untersucht.