Zusammenfassung
Herzchirurgische Verfahren können selbst bei Patienten über dem 75. Lebensjahr sehr gute klinische Therapieergebnisse erzielen. Allerdings ist deren Überleben im Vergleich zu Patientenkohorten niedrigen Risikos oder Alters reduziert. Zur Optimierung müssen diese Patienten bezüglich ihres Komplikationsrisikos besser eingeschätzt werden. Für die zukünftige herzchirurgische Versorgung der wachsenden Patientengruppe der Hochbetagten sind daher folgende Faktoren entscheidend: 1. Einsatz verfeinerter, wenig invasiver Operationstechnik, 2. Anwendung von Scoring-Systemen, die das geriatrische Syndrom, insbesondere „frailty“, und postoperative Lebensqualität integrieren, 3. klinische Betreuung durch das Heart-Team (Kardiologie/Herzchirurgie) in Zusammenarbeit mit Geriatern und Rehabilitationsmedizinern, 4. Etablierung von Altersmarkern zur Objektivierung biologischer Reserven, 5. multimodale Therapien zur operativen Präkonditionierung Hochbetagter (Prehabilitation).