Erschienen in:
07.06.2021 | Konservative Therapie | Leitthema
Indikationsstellung zur chirurgischen Therapie der Divertikelkrankheit
verfasst von:
PD Dr.med. Johan Lock, A. Wiegering, C.-T. Germer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die korrekte medizinische Indikationsstellung ist der grundlegende Entscheidungsprozess für die chirurgische Behandlung und deren Qualität.
Ziel der Arbeit
Darstellung der Indikationsstellung zur chirurgischen Therapie bei den unterschiedlichen Typen der Divertikelkrankheit nach aktuellem Evidenzniveau.
Material und Methoden
Das narrative Review basiert auf aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien und einer selektiven Literaturrecherche.
Ergebnisse
Es bestehen grundlegend drei Indikationen zur Sigmaresektion: 1) prophylaktisch zur Vermeidung von Komplikationen nach erfolgreicher konservativer Therapie einer akuten komplizierten Divertikulitis mit Makroabszess mit hohem Rezidivrisiko („classification of diverticular disease“ [CDD] Typ 2b). 2) Bei Patienten mit anhaltender Symptomatik und eingeschränkter Lebensqualität kann die Sigmaresektion bei unterschiedlichen Typen (CDD-Typ 1–3) effektiv eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen und ist daher bei individuell vertretbaren perioperativen Risiken zu empfehlen. 3) Indikation zur umgehenden Sigmaresektion besteht bei der freien Perforation oder beim Versagen der konservativen Therapie.
Diskussion
Die Indikationsstellung sollte den Typ der Divertikelkrankheit, die Festlegung des Behandlungsziels, die Bewertung der Effektivität der chirurgischen Therapie im Vergleich zur konservativen Therapie und eine individuelle Bewertung von Risiken beinhalten.