16.09.2024 | Operative Behandlung von Analfisteln | CME
Rektovaginale Fisteln
Differenzierte Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Oliver Schwandner, FASCRS, FEBS (Coloproctology)
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Rektovaginale Fisteln (RVF) repräsentieren weniger als 5 % aller anorektalen Fisteln. Die Einteilung erfolgt anhand der Lokalisation (tief vs. hoch) und der Ätiologie. Häufigste Ursachen stellen Geburtstraumata, M. Crohn, Voroperationen und pelvine Radiatio dar. In den meisten Fällen ist eine klinische Diagnostik ausreichend. Die Endosonographie kann Sphinkterdefekte zuverlässig darstellen. Computertomographie und Magnetresonanztomographie sollten speziellen Situationen vorbehalten sein (z. B. RVF infolge Anastomoseninsuffizienz, nach Radiatio oder bei komplexem perianal fistulierendem M. Crohn). Die chirurgische Therapie orientiert sich an der Lokalisation und der Ätiologie. Operationstechniken reichen von lokalen Verfahren (u. a. transrektaler „advancement flap repair“, transvaginaler oder transperinealer Verschluss) bis hin zum invasiveren Gebewebetransfer (z. B. Bulbocavernosus-Fettlappenplastik, Grazilistransposition). Bei „hohen“ RVF kommen transabdominelle Verfahren zum Einsatz (z. B. koloanale Anastomose, „Pull-through“-Techniken, Omentumplastik). Allen chirurgischen Verfahren gemeinsam sind hohe Rezidivraten. Meist sind mehrere Operationen notwendig und häufig ist eine Stomaanlage erforderlich.