Erschienen in:
25.02.2020 | Spitzfuß | Operative Techniken
Operative Dekompression des Nervus peroneus auf Höhe des Fibulaköpfchens
verfasst von:
K. Heinrich, P. Pumberger, K. Schwaiger, G. Schaffler, M. Hladik, G. Wechselberger
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Operationsziel
Motorische Regeneration der Fußheberschwäche sowie sensible Regeneration im Versorgungsgebiet des Nervs.
Indikationen
Fußheberschwäche, gestörte Pronation und Supinationsstellung sowie eine Sensibilitätsstörung im Versorgungsgebiets des N. peroneus, bei positivem Hoffmann-Tinel-Zeichen auf Höhe des Fibulaköpfchens sowie Steppergang und Spitzfuß.
Kontraindikationen
Infektion, Rückenmarksschädigungen und Rückenmarkstumoren mit diesbezüglichen Sensibilitätsstörungen und Lähmungen, fortgeschrittene multiple Sklerose, amyotrophe Lateralsklerose, pAVK IV, reinnervationsrefraktäre Muskeln bei Denervation >15–18 Monaten, Polyneuropathie, Insult
Operationstechnik
Operation in Seitenlage und Oberschenkelblutsperre. L‑förmiger Hautschnitt gemäß Anzeichnung. Lösung des Nervs durch Fasziotomie nach proximal und distal bis zur Aufteilung des Nervs. Öffnung der Blutsperre und Blutstillung. Einlage einer Mini-Redovac-Drainage, Subkutan- und Hautnähte. Kompressionsverband.
Weiterbehandlung
Eine Vollmobilisation ist ab dem 1. postoperativen Tag möglich. Nach Drainageentfernung kann ggf. eine Elektrostimulationstherapie erfolgen. Nach der Nahtentfernung ist eine Physio- und Ergotherapie indiziert. Klinische Kontrolle und Foto- und Videodokumentation sollten in 3‑Monats-Abständen durchgeführt werden. Vier Monate postoperativ erfolgt eine NLG/EMG. Ein Follow-up sollte für 24 Monate durchgeführt werden.
Ergebnisse
Zwischen den Jahren 2010 und 2018 wurden an der Klinik der Autoren 15 PatientInnen operiert. Untersucht wurden die Sensibilität, die Motorik und die subjektive Bewertung der PatientInnen. Bei 12 PatientInnen (80 %) wurde eine völlige Regeneration, in einem Fall (6,67 %) eine partielle Regeneration und in 2 Fällen (13,33 %) postoperativ keine Verbesserung erzielt.