Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Operative Entropiumkorrektur
verfasst von:
K. Wozniak, F. Sommer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Das Entropium beschreibt ein Einwärtsdrehen des Lids mit möglichen sekundären Reizzuständen, die für den Patienten neben der Fremdkörpersymptomatik einen permanenten Visusverlust bedeuten können. Konservative Therapien beziehen sich auf vorübergehende Entropiumformen oder dienen der präoperativen Überbrückung. Beim kongenitalen Entropium kann die Entwicklung bis zum 1. Lebensjahr abgewartet werden. Beim inflammatorischen lidschwellungsbedingten spastischen Entropium verliert sich die Lidfehlstellung nach Abklingen der Entzündung. Das altersbedingte Entropium entsteht durch 3 Hauptmechanismen: die Liderschlaffung, die Lidinstabilität infolge Spannungsverlust der Lidretraktoren und die Veränderung des M. orbicularis. Diese können chirurgisch mit der Methode nach Wies, nach Quickert und nach Jones behoben werden, wobei insbesondere auf das Vermeiden von Überkorrekturen mit sekundär iatrogenem Ektropium zu achten ist. Traumatisch und entzündlich bedingte sekundäre Veränderungen führen zum narbigen Entropium, dessen Operationsmethode nach dem Ausprägungsgrad der Gewebeschrumpfung gewählt wird, ggf. sind freie Schleimhauttransplantate erforderlich.