Erschienen in:
01.02.2015 | Originalien
Operative Therapie der Acetabulumfraktur beim älteren Patienten
Osteosynthese oder Endoprothese
verfasst von:
Dr. C. Fölsch, M.M. Alwani, V. Jurow, R. Stiletto
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die exakte anatomische Rekonstruktion und stabile Osteosynthese einer Acetabulumfraktur ist Voraussetzung für ein gutes postoperatives Ergebnis. Ab der 7. Lebensdekade beeinträchtigt eine veränderte Knochenqualität zunehmend die Fixierung des Osteosynthesematerials.
Patienten und Methode
Diese retrospektive Studie vergleicht mit objektiven und subjektiven Scores die Ergebnisse der Osteosynthese des Acetabulums und der Implantation einer Hüftendoprothese bei 24 Patienten jeweils älter als 65 Jahre mit Acetabulumfrakturen Typ A, B und C der AO-Klassifikation. Verschiedene Scores für die körperliche Funktion, Schmerzen sowie allgemeine Gesundheit und psychosoziale Aspekte wurden untersucht. Die Untersuchung erstreckte sich über ein Zeitintervall von mindestens 1,5 bis zu 10,0 Jahren.
Ergebnisse
Nur bei 40 % der Patienten konnte eine gute Reposition des Acetabulums erzielt werden und die langfristigen radiologischen Resultate waren entsprechend. Schmerzreduktion sowie Mobilisierung waren nach Implantation einer Endoprothese geringfügig besser und periartikuläre Ossifikationen fanden sich häufiger nach der Osteosynthese. Operative Revisionen wurden nach der Osteosynthese häufiger beobachtet. Bei geringer Fallzahl ergab sich keine signifikante Differenz zwischen den beiden Gruppen. Patienten mit endoprothetischer Versorgung wiesen im Vergleich zur Osteosynthese vergleichbare funktionelle Ergebnisse auf.
Schlussfolgerung
Der primäre Gelenkersatz mit Pfannenaufbau erscheint als gute Alternative wenn eine anatomische oder gute Rekonstruktion des Acetabulums aufgrund des Verletzungsmusters und schlechter Knochenqualität beim älteren Patienten nicht möglich ist.