Erschienen in:
08.02.2021 | Pflege | Leitthema
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Ergebnisse der präoperativen SARS-CoV-2-Testung („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) in der Coronaviruspandemie
verfasst von:
Dr. M.-C. Rassweiler-Seyfried, Prof. Dr. T. Miethke, Dipl.-Ing. Dr. med. K.-P. Becker, Dr. F. Siegel
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Chirurgische Eingriffe sind während der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) eine Herausforderung. Ziel dieser Studie war es, die präoperativen SARS-CoV-2-Tests („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) zu untersuchen und mögliche Patientenkontakte im Krankenhausalltag aufzuzeigen.
Material und Methoden
Alle durch den Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) definierten Operationen (Beginn mit „5‑“) von 1. Juni bis 29. November 2020 wurden retrospektiv hinsichtlich des präoperativen SARS-CoV-2-Tests evaluiert. Die Ergebnisse wurden in Notfall und elektive Operationen unterteilt. Um die persönlichen Kontakte der stationären Patienten aufzuzeigen, haben wir die Kontakte im Zimmer und auf Stationsebene innerhalb der Abteilung für Urologie und Urochirurgie für den Monat April 2020 berechnet. Dies konnte anhand der digitalen Patientenakte ermittelt werden.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 7745 chirurgische Eingriffe bei 5985 Patienten durchgeführt. 39 (0,5 %) SARS-CoV-2-Tests zeigten sich positiv. 2833 (37 %) Operationen waren Notfälle und 4912 (63 %) elektive Eingriffe. 25 (0,9 %) der Notfall- und 14 (0,3 %) der elektiv geplanten OP-Patienten hatten einen positiven SARS-CoV-2-Test. Die durchschnittliche Anzahl an Patientenkontakten im Zimmer betrug 12,83 (0–50), sowie 84,22 (18–249) auf Stationsebene, wobei die Kontakte zum Klinikpersonal nicht miteingerechnet wurden.
Schlussfolgerung
Unter 1 % der präoperativen SARS-CoV-2-Tests wurden in den letzten 6 Monaten positiv getestet. Das Risiko einer unerkannten SARS-CoV-2-Infektion erscheint im Hinblick auf die Kosten sowie den Personalaufwand zwar gering, dennoch sollte vor allem in Hoch-Risiko-Gebieten nicht auf das präoperative Screening verzichtet werden, um dringliche Operationen planbar durchführen zu können und die Gefährdung von Patienten sowie Mitarbeiter und eine Verbreitung des Virus im Krankenhaus zu vermeiden.