22.05.2023 | Opioide | DGS
Schmerzen und Schlafstörungen bei psychisch belasteter Karzinompatientin
Erschienen in:
Schmerzmedizin
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Ausgabe 3/2023
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Auszug
Die Patientin wurde im Alter von 66 Jahren aufgrund eines metastasierten Mammakarzinoms stationär auf die Palliativstation aufgenommen. Bekannt waren eine Pleurakarzinose mit Pleuraerguss sowie eine Lymphangiosis carcinomatosa. Symptomführend waren starke Tumorschmerzen, die vor allem den Brustbereich betrafen, körperliche Schwäche sowie ein schlechter Allgemeinzustand bei verminderter Nahrungsaufnahme. Hinzu kamen eine opioidinduzierte Obstipation mit Übelkeit und Erbrechen sowie Ein- und Durchschlafstörungen. Nach der stationären Aufnahme wurden die starken thorakalen Schmerzen mittels Opioidtitration von Stufe 8 der visuellen Analogskala (VAS) auf Stufe 4 gesenkt. Die verabreichte Menge des Opioids wurde in den Tagesbedarf der Patientin an retardiertem Opioid umgerechnet. Zusätzlich stand der Patientin bis zu sechsmal täglich ein nicht retardiertes Opioid zur Schmerzreduktion bei Bedarf zur Verfügung. Der gürtelförmige, einschießend-brennende neuropathische Schmerz im Brustbereich wurde zusätzlich zum Opioid mit Gabapentin eingestellt. Die opioidbedingte Obstipation wurde mit Macrogol, Naloxegol und Prucaloprid behandelt - eine Kombination, die in der palliativen Situation häufig eingesetzt wird, zumal bei vielen Patienten bereits vorab eine habituelle Obstipation vorliegt, die sich durch die Gabe eines Opioids weiter verstärkt. Unter dieser Kombination hatte die Patientin keine Obstipation mehr. …