Erschienen in:
16.01.2023 | Opioide | Schwerpunkt: Supportive und komplementäre Therapien in der Onkologie
Symptomlinderung bei fortgeschrittener Krebserkrankung
Linderung von Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext
verfasst von:
Prof. Dr. med. Friedemann Nauck, Gesine Benze
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Patienten mit inkurabler Tumorerkrankung können an einer Vielzahl von Symptomen leiden, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind häufige Symptome in diesem Kontext. Sie können tumorbedingt, tumorassoziiert oder therapiebedingt sein oder auch davon unabhängige Ursachen haben. Ziel des Beitrags ist die Darstellung der Komplexität dieser Symptome, ihrer Erfassung und der aktuellen Therapieleitlinien. Abgesehen von physischen können auch psychische, soziale und spirituelle Ursachen für die genannten belastenden Symptome vorliegen. Neben einer medikamentösen Therapie kann bedarfsorientiert die umfassende Behandlung durch ein multiprofessionelles Team (Ärzte, Pflegende, Physiotherapeuten, Psychologen, Kunst- und Musiktherapeuten, Sozialarbeiter, Seelsorger) aus Haupt- und Ehrenamtlichen zu einer Linderung beitragen. Bei der Schmerztherapie ist die Differenzierung von nozizeptivem und neuropathischem Schmerz richtungweisend für die Auswahl der Medikation, die individuell titriert werden sollte. Für die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen sollten ein ätiologiebasierter Ansatz genutzt und die Rezeptorspezifität von Antiemetika beachtet werden. Sind Symptome antizipierbar, sollte i. Allg. zumindest eine adäquate Bedarfsmedikation verordnet werden und bei anhaltenden Symptomen auch eine Basismedikation die Regel sein. Leitlinien, wie z. B. die „S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen Patienten“ und die „S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung“, sind Richtschnur im klinischen Alltag.