Erschienen in:
29.07.2015 | Originalien
Opioidsubstitution bei heroinabhängigen Patienten mit Migrationshintergrund
verfasst von:
Dr. L.K. Bald, M. Schouler-Ocak, S. Penka, N. Schoofs, T. Häbel, F. Bermpohl, S. Gutwinski
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 5/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bisher liegen im deutschsprachigen Raum keine regionsumfassenden Untersuchungen zu opioidabhängigen Patienten mit Migrationshintergrund in Substitutionsbehandlung vor.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit sich opioidabhängige Patienten mit und ohne Migrationshintergrund in Substitutionsbehandlung hinsichtlich sozioökonomischer Parameter, Charakteristika der Abhängigkeitserkrankung sowie der Bewertung der Substitutionstherapie unterscheiden.
Material und Methoden
Von Mai bis Oktober 2011 wurden substituierte Personen in allen 20 psychiatrischen Kliniken sowie den 110 Praxen mit Lizenz zur Opioidsubstitution in Berlin befragt.
Ergebnisse
Von 986 teilnehmenden Personen machten 956 Angaben zur Herkunft. Davon gaben 204 Personen (21,3 %) einen Migrationshintergrund an. Diese waren, verglichen mit Patienten ohne Migrationshintergrund, signifikant kürzer substituiert, wünschten häufiger eine Möglichkeit zur Beendigung ihrer Substitutionstherapie und sprachen sich häufiger für deren grundsätzliche zeitliche Begrenzung aus.
Diskussion
Die Unterschiede hinsichtlich der Substitutionsdauer und des Beendigungswunsches können für einen stärkeren Abstinenzwunsch und für eine andere Bewertung der Substitutionstherapie von Personen mit Migrationshintergrund stehen.