Erschienen in:
11.12.2015 | Übersichten
Optische Kohärenztomographie als Verfahren zur Differenzierung von Nebenschilddrüsengewebe
verfasst von:
PD. Dr. R. Ladurner, K. Hallfeldt, N. Al Arabi, J. Gallwas, U. Mortensen, S. Sommerey
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein hochauflösendes bildgebendes Verfahren, das die Darstellung von Gewebestrukturen im Mikrometerbereich zulässt.
Ziel der Arbeit
Es wurde untersucht, ob die OCT eine Unterscheidung zwischen Nebenschilddrüsen-, Schilddrüsen-, Lymph- und Fettgewebe erlaubt.
Material und Methoden
Die Untersuchungen erfolgten in Rahmen zervikaler Eingriffe. Nach Erarbeitung bildmorphologischer Kriterien wurden diese anhand ex vivo erstellter OCT-Bilder überprüft. In einer zweiten Serie wurde die Praktikabilität der Technik intraoperativ untersucht. In einem dritten Schritt erfolgte die Analyse von OCT-Helligkeitsprofilen mittels linearer Diskriminanzanalyse.
Ergebnisse
Ex vivo konnte Nebenschilddrüsengewebe mit einer Sensitivität und Spezifität von 84 und 94 % von den anderen Gewebeentitäten unterschieden werden. In vivo gelang eine korrekte Identifikation von Nebenschilddrüsengewebe in nur 69,2 %. In der Auswertung der Helligkeitsprofile zeigte die lineare Diskriminanzanalyse eine ausgezeichnete Trennung der unterschiedlichen Gewebekategorien. Der Anteil korrekter Klassifizierungen betrug 96,15 %.
Diskussion
Die OCT-Bilder erlauben eine Unterscheidung der unterschiedlichen Gewebeentitäten aufgrund ihrer morphologischen Kriterien. Aufgrund technischer Probleme in der Handhabung der Sonde zeigten In-vivo-Aufnahmen eine deutlich schlechtere Qualität. Die Analyse von Helligkeitsprofilen erlaubt unabhängig von morphologischen Beurteilungskriterien eine sichere Differenzierung der unterschiedlichen Gewebe. Die Ergebnisse zeigen, dass die OCT grundsätzlich zur intraoperativen Gewebedifferenzierung geeignet ist.