Erschienen in:
26.04.2019 | Angiografie | Leitthema
Optische Kohärenztomographie-Angiographie als zukünftiges Diagnostikum in der Sportmedizin?
verfasst von:
PD Dr. Florian Alten, FEBO, Pieter Nelis, Boris Schmitz, Stefan-Martin Brand, Nicole Eter
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hochintensives Intervalltraining (HIIT) kann die körperliche Leistungsfähigkeit sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Patienten mit lebensstilinduzierten Erkrankungen effektiv verbessern. Ziel der Studie war zu prüfen, ob (I) die individuelle Leistungsfähigkeit und (II) eine HIIT-Intervention Auswirkungen auf optische Kohärenztomographie Angiographie(OCTA)-Messungen am Augenhintergrund von jungen gesunden Erwachsenen haben.
Methoden
Es absolvierten 65 gesunde Probanden einen standardisierten stufenförmigen Lauftest, um die individuelle Fitness zu erheben. Bestimmt wurde diese als Geschwindigkeit an der individuellen anaeroben Laktatschwelle und maximalen Laufgeschwindigkeit. Anschließend folgte ein 4‑wöchiges HIIT mit 2 Trainingseinheiten pro Woche. OCTA-Aufnahmen zur Messung der foveal avaskulären Zone (FAZ) sowie der Flussdichten in verschiedenen Segmentierungen an Makula und Sehnerv wurden in körperlicher Ruhe vor und nach HIIT durchgeführt.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine inverse Korrelation zwischen individueller Fitness und FAZ-Größe. Weitere Korrelationen zwischen individueller Fitness und anderen gemessenen OCTA-Parametern ergaben sich nicht. Als Antwort auf das HIIT verringerten sich die mittlere FAZ-Größe im tiefen retinalen Plexus und die makuläre Flussdichte im superfiziellen retinalen Plexus um 14,00 ± 13,02 % bzw. um 1,26 ± 3,20 %. Die Flussdichte der peripapillären „nerve head layer“ zeigte einen Anstieg von 1,94 ± 2,39 %. Alle anderen Parameter zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Messungen vor und nach HIIT.
Diskussion
Es zeigten sich Unterschiede in OCTA-Messungen der FAZ in Abhängigkeit von der individuellen Leistungsfähigkeit. Durch HIIT lassen sich signifikante Veränderungen in einigen OCTA-Parametern induzieren. Daher scheint die OCTA eine vielversprechende Modalität im Bereich der Sportmedizin zu sein.