Erschienen in:
15.05.2017 | Ultraschall | Originalien
Optische Kohärenztomographie bei seniler Retinoschisis
SD-OCT versus Ultraschalluntersuchung und Analyse des vitreoretinalen Übergangs
verfasst von:
A. Bringewatt, S. Burzer, N. Feucht, M. Maier
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Diagnostik der senilen Retinoschisis (sRS) steht neben der okularen Sonographie die Spectral-Domain optische Kohärenztomographie (SD-OCT) zur Verfügung. Mit der SD-OCT lassen sich auch hintere Glaskörperabhebungen (PVD) bei gesunden Probanden klassifizieren.
Zielsetzung
Reevaluation des Stellenwerts beider Bildgebungen in der Diagnostik der sRS und Versuch einer SD-OCT-gestützten Beurteilung der Glaskörper(GK)-Position in sRS-Augen.
Material und Methoden
Retrospektive Auswertung der Befunde von 26 Patienten mit klinischem Verdacht auf sRS in 33 Augen. Alle Patienten erhielten eine 10-MHz-Ultraschall- und eine SD-OCT-Untersuchung des betroffenen Retinaabschnittes. In 32 Augen wurden der GK-Status nach Uchino et al. mittels Makula-Scans eingestuft und der GK im peripheren SD-OCT-Scan über der sRS auf Darstellbarkeit hin überprüft.
Ergebnisse
Die SD-OCT bestätigte in 29 Augen eine sRS. Die Sonographie demaskierte in 26 Augen eine sRS. In 11 Augen unterschieden sich die Befunde beider Methoden, in 7 bestätigte allein die SD-OCT die Diagnose, in 4 gelang dies nur mittels Ultraschall. Eine signifikante topografische Überlegenheit einer der Methoden zeigte sich nicht (p = 0,64). Zusätzliche Information bot die SD-OCT in 27 Augen. Der GK lag in 4 sRS-Augen an. 9 Augen zeigten Zwischenstadien der PVD, 19 eine komplette PVD. In den allermeisten Augen ließ sich der GK in den peripheren SD-OCT Scans nicht eindeutig in Bezug zur Netzhautspaltung darstellen.
Schlussfolgerungen
Im klinischen Alltag garantieren weder SD-OCT noch Ultraschall in jedem sRS-Auge einen eindeutigen sRS-Befund. Beide Methoden ergänzen sich aber sinnvoll und verbessern in Kombination die bildgebungsgestützte Diagnose. Bei sRS-Augen treten alle Stadien der PVD auf. Die Rolle des vitreoretinalen Übergangs in der Pathogenese der sRS bleibt in den untersuchten Augen unklar.