Erschienen in:
16.11.2018 | Typ-2-Diabetes | CME
Diabetestherapie mit oralen Antidiabetika bei chronischer Niereninsuffizienz
verfasst von:
L. Merker, Prof. Dr. W. Kleophas
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Obwohl in einigen Ländern das individuelle Risiko für diabetische Spätkomplikationen rückläufig ist, muss aufgrund der Vielzahl der betroffenen Menschen von einem weiteren Anstieg von Patienten mit Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen gerechnet werden. Das Vorhandensein einer Niereninsuffizienz erhöht das Risiko für komplizierte Hypoglykämien deutlich. Der HbA1c-Zielwert ist daher in Abhängigkeit von Komorbidität und Therapiesicherheit individuell einzustellen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz der HbA1c-Wert falsch-niedrig ist. Die Nieren tragen auf vielfältige Weise zur Glukosehomöostase bei. Die SGLT2(„sodium-glucose cotransporter 2“)-Hemmung stellt ein vielversprechendes neues Wirkprinzip dar; für den klinischen Alltag ist bedeutsam, Art und Dosis der antidiabetischen Therapie an den jeweiligen Grad der Niereninsuffizienz anzupassen. Bei nierentransplantierten Patienten ist mit dem Auftreten eines NODAT („new-onset diabetes after transplantation“) zu rechnen. Entsprechende Screeninguntersuchungen sind ratsam.