Erschienen in:
01.09.2009 | Originalarbeit
Organspendebereitschaft an einer Universitätsklinik
Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung
verfasst von:
S. Radünz, M. Heuer, S. Hertel, K.W. Schmid, P. Stommel, N.R. Frühauf, A. Paul, PD Dr. G.M. Kaiser
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Trotz aller Erfolge in der Transplantationsmedizin sterben in Deutschland jährlich etwa 1000 Patienten während der Wartezeit auf ein geeignetes Organ. Der chronische Mangel an Spenderorganen könnte durch eine Erhöhung der Bereitschaft zur Organspende verbessert werden. Da die Mitarbeiter der Universitätskliniken unmittelbar an der Transplantationsmedizin beteiligt sind, ist ihre Meinung von besonderem Interesse bei der Analyse der Organspendebereitschaft.
Methodik
Anfang 2007 wurde am Universitätsklinikum Essen eine Umfrage zum Thema „Organspendeausweis“ unter den Mitarbeitern durchgeführt. Die Fragebögen waren beim Betriebsarzt ausgelegt. Die Auswertung erfolgte mittels des Fisher’s-exact- und des χ2-Tests.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 242 Fragebögen ausgewertet. Unter den Befragten liegt der Anteil an Besitzern eines Organspendeausweises bei 55%. Er ist signifikant größer in der Gruppe der Frauen (60%) gegenüber Männern (46%). Prozentual gibt es in der Altersgruppe der 21- bis 30-Jährigen (60%), unter Ledigen (61%) und unter ärztlichem Personal (63%) besonders viele Träger eines Organspendeausweises. Nach der Umfrage können sich weitere 19% der Befragten vorstellen, zukünftig einen Organspendeausweis zu tragen.
Folgerung
Auch unter medizinischem Personal gibt es noch Aufklärungsbedarf zum Thema Organspende. Jedoch erscheint die Bereitschaft, einen Organspenderausweis zu tragen, unter den Mitarbeitern eines Universitätsklinikums im Verhältnis zur Normalbevölkerung deutlich höher. Weitere Informationen, Aufklärung und nicht zuletzt verstärkte Transparenz der Transplantationsmedizin sind notwendig, um eine erfolgreiche Multiplikatorfunktion der Mitarbeiter für die Gesellschaft zu erreichen.