Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Organtransplantation bei Patienten mit primärer Hyperoxalurie
verfasst von:
F. Brinkert, Prof. Dr. M.J. Kemper
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die primären Hyperoxalurien können in jedem Alter zur Niereninsuffizienz führen. Aufgrund des hepatischen Stoffwechseldefekts kann eine isolierte Lebertransplantation oder eine kombinierte Leber- und Nierentransplantation notwendig werden.
Fragestellung
Darstellung der Transplantationsoptionen bei primärer Hyperoxalurie in Abhängigkeit von Genotyp und Phänotyp.
Material und Methode
Darstellung und Diskussion der aktuellen internationalen Literatur im Kontext der eigenen Zentrumserfahrungen mit Patienten mit primärer Hyperoxalurie.
Ergebnisse
Aufgrund des persistierenden Stoffwechseldefekts ist eine isolierte Nierentransplantation nicht erfolgversprechend und bleibt einzelnen Patienten mit pyridoxinsensitivem Verlauf vorbehalten. Eine präemptive Lebertransplantation (LTx) vor Eintritt der terminalen Niereninsuffizienz kann ein Fortschreiten der Nierenschädigung verhindern, wobei der optimale Zeitpunkt der LTx weiterhin kontrovers diskutiert wird. Bei bereits eingetretener terminaler Niereninsuffizienz sollte möglichst rasch eine kombinierte Leber- und Nierentransplantation (simultan oder sequenziell) angestrebt werden, um die systemische Oxalatablagerung in der terminalen Niereninsuffizienz zu minimieren. Die kombinierte Transplantation ist auch bei kleinen Kindern erfolgreich durchführbar.
Schlussfolgerung
Patienten mit gesicherter primärer Hyperoxalurie sollten aufgrund der Komplexität des Verlaufs frühzeitig einem spezialisierten Transplantationszentrum vorgestellt werden.