27.09.2017 | Orthopädie und Unfallchirurgie | Leitthema
Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende in Europa
Voraussetzung für die Behandlung mit osteochrondralen Allografts
verfasst von:
S. Schmidt, A. Schulte, S. Schwarz, N. Hofmann, S. Tietz, M. Boergel, S. U. Sixt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Insertion osteochondraler Transplantate stellt eine gute Behandlungsmöglichkeit für verschiedene Erkrankungen mit großflächigen Knochen- und Knorpelschäden dar. Die dafür notwendigen Spenden von muskuloskeletalem Gewebe (MSG) stammen vorrangig aus der Organspende, können jedoch auch bei herzkreislaufverstorbenen Spendern gewonnen werden.
Ziel der Arbeit
Dieser Beitrag soll die Gewebespende stärker ins Blickfeld der Leserschaft rücken, da sowohl die Öffentlichkeit als auch das medizinische Personal über Möglichkeit und Voraussetzungen der Gewebespenden weniger gut informiert sind, als dies im Bereich der Organspende der Fall ist.
Material und Methoden
Für die Recherche wurde eine Datenbankabfrage über PubMed durchgeführt, mithilfe von Suchbegriffen wie „tissue/organ donation“, „bone donation/transplantation“, „cartilage transplantation/allografts“ und „osteochrondral allografts“.
Ergebnisse
Unsicherheiten im Bereich der Organ- und Gewebespende beim medizinischen Personal führen dazu, dass eine mögliche Gewebespende in Gesprächen mit den Angehörigen oft gar nicht thematisiert wird. Zusätzlich existieren unterschiedliche Faktoren, die eine Zustimmung zur Spende beeinflussen.
Schlussfolgerung
In der Gewebespende gibt es noch viele Schlüsselstellen mit Optimierungspotenzial. Ganz wesentlich sollten Familien ermutigt werden, sich über eine mögliche Spende nach dem Tod Gedanken zu machen und ihren diesbezüglichen Willen zu formulieren. Darüber hinaus sollten Aufklärungskampagnen das Vertrauen in die Organ- und Gewebespende und das Wissen um die Wichtigkeit der Transplantationsmedizin stärken. Hier ist eine gemeinsame Anstrengung von medizinischen sowie Organ- und Gewebespendeeinrichtungen notwendig, um die Versorgung der Patienten mit dringend benötigten Transplantaten zu gewährleisten.