07.12.2018 | Orthopädie und Unfallchirurgie | Übersichten
Die modifizierte Lemaire-Technik: Indikation, Eingriff und klinische Ergebnisse
verfasst von:
Dr. Andreas Flury, Julian Hasler, Florian Balthasar Imhoff, Michael Finsterwald, Roland Stefan Camenzind, Näder Helmy, Alexander Antoniadis
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der pivotierende Unfallmechanismus bei einer Ruptur des vorderen Kreuzbands (VKB) ist der Grund für begleitende Läsionen anterolateraler Strukturen. Da dieser anterolaterale Komplex die tibiale Innenrotation stabilisiert, wird dessen Läsion für die persistierenden Pivot-Shift-Phänomene trotz technischen Verbesserungen der VKB-Rekonstruktion verantwortlich gemacht. Aus diesem Grund beschäftigen sich Kniechirurgen erneut mit der anterolateralen Stabilisierung als Ergänzung zur VKB-Rekonstruktion.
Studien
Biomechanische sowie klinische Studien zeigten bisher vielversprechende Ergebnisse. Die modifizierte, laterale, extraartikuläre Stabilisierung nach Lemaire als nichtanatomische Rekonstruktion des anterolateralen Ligaments (ALL) brilliert durch eine geringe Morbidität, da eine zusätzliche Sehnenentnahme entfällt. Neben dem möglichen Nutzen bestehen mehrere Risiken und Nachteile. So ist eine vollständige Kontrolle des Pivot-Shift-Phänomens in knapp 8 % der Fälle nicht möglich und bei zu straffer Transplantatspannung kann eine Druckerhöhung im lateralen Kniekompartiment resultieren. Insgesamt wird dieses Thema in der Literatur kontrovers diskutiert. Dieser Artikel schafft einen Überblick und stellt die modifizierte Technik von Lemaire vor.