18.11.2024 | Orthopädie und Unfallchirurgie | Leitthema
Notfall- und katastrophenmedizinische Krisenversorgung aus der Perspektive „Unfallchirurgie“
Begrifflichkeiten, Szenarien, bestehende Konzepte und Herausforderungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. habil. Axel Franke, OTA, Dan Bieler, Gerhard Achatz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Der Krieg in der Ukraine und die durch das Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ausgelöste Pandemie haben die Resilienz unseres Gesundheitssystems und die Vorbereitung auf „katastrophenmedizinische“ Lagen in den Fokus einer breit geführten und aktuellen fachlichen Diskussion gerückt. Subsumieren lassen sich alle Maßnahmen zur Verbesserung der katastrophenmedizinischen Versorgung unter dem Überbegriff „gesundheitlicher Bevölkerungsschutz“. Die meisten Schadensereignisse, die sich aus der Verwirklichung der Risiken unseres täglichen Lebens im Sinne einer Katastrophe oder Schadenslage ergeben, bedingen einen akuten Anfall von Verletzten mit Überschreiten oder der Einschränkung der Behandlungskapazität eines Krankenhauses. Beides führt zu einer Mangelsituation, die Patienten gefährdet und die es erfordern kann, die Prinzipien und Konzepte der Katastrophenmedizin anzuwenden sowie den Krankenhausalarm- und -einsatzplan für eine strukturierte Umsetzung zu aktivieren. Da die Kliniken der TraumaNetzwerke DGU® eine wesentliche Säule der Traumaversorgung in einem Katastrophenfall darstellen, ist es eine Voraussetzung für die Bewältigung einer Schadenslage, die Elemente der Organisation, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zu kennen sowie die Rolle der Krankenhäuser aus der Perspektive „Unfallchirurgie“ zu beleuchten. In der vorliegenden Arbeit werden die Grundsätze der Nomenklatur der katastrophenmedizinischen Versorgung, Organisation und mögliche Strategien zur Bewältigung dargestellt sowie die Grundlagen der Risikostratifizierung in der Vorbereitung erörtert. Dies alles geschieht mit dem Ziel, die Vorbereitung und Funktionsweise des eigenen Krankenhauses in einem Schadensfall oder einer Katastrophe optimieren.