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Erschienen in:

20.07.2024 | Orthopädie und Unfallchirurgie | Leitthema

Peerberatungen bei Amputationen

Ein etwas anderes unfallchirurgisches Instrument

verfasst von: Dr. Melissa Beirau, Kristina Zappel, Claas Güthoff, Anne Steinbach, Axel Ekkernkamp

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 9/2024

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Zusammenfassung

Das abrupte Einsetzen der Situation nach einer traumatischen Amputation und die vorbereitenden Gespräche nach frustranem Erhaltungsversuch bei Gliedmaßenverletzung mit notwendiger Amputation erfordern ein hohes Maß an Empathie, Zuwendung und fundierten Informationen, die individuell für die Betroffenen aufgearbeitet sein müssen. Eine Optimierung des Behandlungsablaufes kann nur unter Beachtung dieser Aspekte erreicht werden. Die eigene Motivation und Mitarbeit sollen bei den Patientinnen und Patienten gefördert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, eignen sich für die Beratung aus Ermangelung eigener Erfahrung weniger die beteiligten Professionen als viel mehr sog.Peers, die als kundige und selbsterfahrene Berater fungieren können. Diese Erkenntnis lässt sich aus vorhandenen Studien ableiten. Die Peerberatung (das Peer Counseling) konnte in der Unfallchirurgie zunehmend und mit positiven Effekten als ein gesondertes Instrument in die alltägliche Behandlung nach Amputation integriert werden. Sie gilt als leitliniengerechtes Verfahren nicht nur in der Rehabilitation. Vor dem Hintergrund langjährig gültiger Gesetzgebungen, insbesondere der UN-Behindertenrechtskonvention, und den Forderungen der von Amputation Betroffenen werden im vorliegenden Beitrag die Instrumentalisierung und der Nutzen der Beratung in den Fokus genommen. Die Strukturen dieser besonderen Beratungsoption, auch mit regelmäßiger Schulung der Berater, sowie der etablierte Einsatz sind derzeit nicht selbstverständlich gegeben, werden aber stetig ausgebaut und den Bedürfnissen angepasst. Ausstehend sind konkrete wissenschaftliche Nachweise über messbare Effekte und positive Auswirkungen auf das Outcome, die in einem aktuellen Forschungsvorhaben dargestellt werden.
Literatur
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Zurück zum Zitat Houlihan BV, Brody M, Everhart-Skeels S, Pernigotti D, Burnett S, Zazula J, Green C, Hasiotis S, Belliveau T, Seetharama S, Rosenblum D, Jette A (2017) Randomized trial of a peer-led, telephone-based empowerment intervention for persons with chronic spinal cord injury improves health self-management. American Congress of Rehabilitation Medicine https://doi.org/10.1016/j.apmr.2017.02.005CrossRef Houlihan BV, Brody M, Everhart-Skeels S, Pernigotti D, Burnett S, Zazula J, Green C, Hasiotis S, Belliveau T, Seetharama S, Rosenblum D, Jette A (2017) Randomized trial of a peer-led, telephone-based empowerment intervention for persons with chronic spinal cord injury improves health self-management. American Congress of Rehabilitation Medicine https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​apmr.​2017.​02.​005CrossRef
Metadaten
Titel
Peerberatungen bei Amputationen
Ein etwas anderes unfallchirurgisches Instrument
verfasst von
Dr. Melissa Beirau
Kristina Zappel
Claas Güthoff
Anne Steinbach
Axel Ekkernkamp
Publikationsdatum
20.07.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 9/2024
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-024-01459-5

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