Hintergrund
Zur Beurteilung lumbaler Segmentinstabilität ist die Erstellung seitlicher Funktionsaufnahmen ein weit verbreitetes Verfahren. Es existieren verschiedene Messmethoden, deren Genauigkeit in der Literatur unterschiedlich bewertet wird.
Material und Methoden
Seitliche Röntgenfunktionsaufnahmen nachgewiesener Instabilität L4/5 wurden durch 2 unabhängige Untersucher zu 2 verschiedenen Zeitpunkten beurteilt und hierbei Inter-Rater-Reliabilitäten bestimmt. Zur Bestimmung von Intra-Rater-Reliabilitäten wurden sämtliche Röntgenaufnahmen innerhalb von einer Woche beurteilt und ein zweites Mal nach mindestens 6 bis maximal 12 Wochen. Es wurden jeweils 3 angulatorische und 3 translatorische Verfahren eingesetzt.
Ergebnis
Die deutlich beste Übereinstimmung über alle Einzelübereinstimmungen hinweg (Intra- und Inter-Beurteiler-Übereinstimmung) ergibt sich mit 54,4 % Übereinstimmung in den Urteilen für die Messmethode Panjabi-Translation. Die schlechteste Übereinstimmung findet man bei Strokes-Angulation. Bis auf 2 Ausnahmen (Dupius-Translation und Morgan-Translation sowie Dupius-Angulation und Panjabi-Angulation) sind alle Einzelvergleiche zwischen den Messmethoden statistisch signifikant unterschiedlich. Die Unterschiede sind jeweils auf dem 1%-Niveau signifikant (χ2Test), d. h. die Methoden sind jeweils dann eindeutig besser bzw. schlechter in der Übereinstimmung.
Schlussfolgerung
Eine alleinige Beurteilung von seitlichen Funktionsröntgenaufnahmen zur weiteren Entscheidungsfindung ist nicht ausreichend.