Erschienen in:
01.07.2014 | Kasuistiken
Ossäre Tuberkulose als seltene Differenzialdiagnose der Femurkopfnekrose
verfasst von:
F. Scheel, M. Hufeland, B. Sinn, N.P. Haas, C. Perka, Dr. J.H. Schröder
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wir berichten über einen 60-jährigen immunkompetenten deutschen Patienten ohne Risikofaktoren mit seit 8 Monaten bestehenden Beschwerden im rechten Hüftgelenk.
Diagnostik
Radiologisch wurde eine Destruktion des Hüftkopfs mit Einbruch der Hauptbelastungszone nachgewiesen, die als Femurkopfnekrose interpretiert wurde.
Therapie
Es erfolgte die Implantation einer zementfreien Hüftendoprothese. Der Hüftkopf wurde routinemäßig zur histologischen Auswertung gesandt. Bei positivem Nachweis von Mycobacterium tuberculosis-Komplex-DNA durch Polymerasekettenreaktion(PCR)-Amplifikation erfolgte umgehend eine leitliniengerechte tuberkulostatische Therapie.
Schlussfolgerung
Bei Destruktionen des Hüftkopfs muss, insbesondere bei immunkompromittierten Patienten, Patienten mit Migrationshintergrund oder atypisch verlaufenden destruierenden Koxarthrosen alternativ an eine Tuberkulose gedacht werden. Postoperativ ist eine antibiotische Therapie notwendig. Unter dieser Therapie kann ein vergleichbar gutes klinisches Ergebnis wie bei Patienten mit primärer Arthrose ohne Infektion erwartet werden.