Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Osteoarthrose – histopathologische Begutachtung
Typing, Grading und Staging
verfasst von:
J. Zustin, Prof. Dr. T. Aigner
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die Osteoarthrose (degenerative Arthropathie) ist eine der häufigsten Erkrankungen des modernen Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter, wird jedoch auch zunehmend (insbesondere posttraumatisch) bei Patienten des jüngeren und mittleren Lebensalters beobachtet. Die Klassifizierung und Graduierung der Veränderungen im Rahmen der degenerativen Gelenkerkrankungen ist aufgrund der Heterogenität des Krankheitsbildes von Patient zu Patient als auch bei einem Patienten (inter- und intraindividuelle Heterogenität) komplex und nur bedingt klinisch sinnvoll. Insgesamt kann man eine Gelenkdestruktion immer bzgl. des Typs (pathogenetisches „Typing“), des Gesamtausmaßes der degenerativen Veränderungen („Staging“) sowie des lokalen Schädigungsgrades (histologisches „Grading“) beurteilen. Jedoch kann man – insbesondere für den pathologischen Alltag – die Beschreibung, Klassifizierung, und Graduierung von Gelenkveränderungen zumindest bei der Beurteilung von Resektaten im Rahmen der Prothesenchirurgie auf eine grundsätzliche Einteilung beschränken, da bisher einer genauen Subklassifizierung kaum klinische Relevanz zukommt. Lediglich die Abgrenzung sekundärer Gelenkdestruktionen durch nicht vorbekannte Grunderkrankungen (z. B. rheumatoide Krankheitsbilder, Gichtarthritis oder ausgedehntere Knochennekrosen oder septische Arthritiden) ist ggf. von besonderer Bedeutung für den klinischen Kollegen und kann dann klinische Konsequenzen haben.