Zum Inhalt
Die Radiologie

Osteomyelitis des Erwachsenen

Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Osteomyelitis (OM) steht für entzündliche Erkrankungen des Knochens, hervorgerufen durch Mikroorganismen. Es wird eine kontinuierliche Steigerung der Prävalenz bei Osteomyelitiden beobachtet. Trotz moderner medizinischer Verfahren bleibt die frühzeitige Diagnose aufgrund zunächst unspezifischer Symptome, insbesondere bei älteren oder immungeschwächten Patienten, herausfordernd.

Fragestellung

Ziel dieses Artikels ist es, einen strukturierten Überblick über die Pathogenese der OM, die Bedeutung der Bildgebung und die wichtigsten Differenzialdiagnosen zu geben.

Methoden

Narrative, literaturgestützte Zusammenfassung unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien, radiologischen Protokolle und bildmorphologischen Merkmale.

Ergebnisse

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist Goldstandard in der Diagnostik. Sie erlaubt eine frühe Detektion von Knochenmarködemen und entzündlichen Veränderungen. Das Penumbra-Zeichen und das „ghost sign“ dienen als wichtige Differenzierungsmerkmale gegenüber Tumoren bzw. der Charcot-Arthropathie. Die Computertomographie (CT) ist bei chronischer OM und zur Sequesterdarstellung essenziell. Die Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET) kann bei unklarer Diagnostik, insbesondere bei Implantaten, hilfreich sein.

Schlussfolgerung

Ein interdisziplinärer bildgestützter Ansatz ist für die frühzeitige Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufskontrolle bei einer OM entscheidend. Radiologische Zeichen wie das Penumbra- oder Ghost-Zeichen unterstützen die Abgrenzung zu Differenzialdiagnosen. Fortschritte in der MRT-Technik (z. B. Zero-Echo-Time[ZTE]-Sequenzen) und der Einsatz hybrider nuklearmedizinischer Verfahren erweitern die diagnostischen Möglichkeiten, verbessern die Planung chirurgischer Eingriffe und optimieren Therapie sowie Verlaufskontrollen.
Titel
Osteomyelitis des Erwachsenen
Verfasst von
Dr. med. L. Camp
M.-A. Weber
Publikationsdatum
31.07.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Radiologie / Ausgabe 9/2025
Print ISSN: 2731-7048
Elektronische ISSN: 2731-7056
DOI
https://doi.org/10.1007/s00117-025-01482-6
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.

Neu im Fachgebiet Radiologie

Radiologen sind weniger empfänglich für optische Täuschungen

Wer beruflich darauf spezialisiert ist, medizinische Bilder auszuwerten, lässt sich durch klassische visuelle Illusionen weniger leicht täuschen als Nichtspezialisten. Dafür sprechen Daten einer kleinen britischen Studie. Die Ergebnisse kratzen an der Annahme, dass visuelle Spezialfertigkeiten nicht auf andere Bereiche generalisieren.

Erfolgschance der Thrombektomie lässt sich am CT ablesen

Wie gut die Chancen von Schlaganfallpatienten stehen, von einer endovaskulären Thrombektomie zu profitieren, lässt sich offenbar bereits am CT ohne Kontrast bei Klinikaufnahme abschätzen. Entscheidend scheint die Wasseraufnahme im Infarktgebiet zu sein.

Brustkrebs: Bestrahlung nach Mastektomie verliert an Bedeutung

Auf eine Thoraxwandbestrahlung nach einer Mastektomie können Frauen mit Brustkrebs und einem intermediären Rezidivrisiko heutzutage offenbar verzichten: In der Phase-3-Studie SUPREMO minderte die Bestrahlung nicht das Sterberisiko.

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mit dem Mammografie-Screening können Tumoren potenziell früh erkannt werden – allerdings nehmen es viele Patientinnen nicht in Anspruch. Wie kann man sie besser motivieren?

Update Radiologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

Bildnachweise
Radiologen untersuchen MRT-Scan eines Gehirns/© illustrissima / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen), Thrombektomie mit Stent-Retriever/© Turowski B & Caspers J / all rights reserved Springer Medizin Verlag GmbH, Frau hält sich eine Brustseite nach Mastektomie/© chotiga / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Radiologin richtet Mammographiescreening ein/© LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)