Chronische nichtbakterielle Osteomyelitis/Osteitis des Kindes- und Jugendalters

In den letzten 40 Jahren hat sich das Krankheitsbild der chronischen Osteomyelitis ohne mikrobiologische Ursache zunehmend als chronische nichtbakterielle Osteomyelitis/Osteitis (CNO) im Sinne einer Entität beschreiben lassen. Mit der Schärfung des klinischen Krankheitsbildes wurden die Krankheitsbezeichnungen zunehmend homogener. Konsequenterweise liegt nun seit Kurzem eine international konsentierte Klassifikation der CNO für das Kindesalter vor, welche auf zwei Arbeiten zu klinischen Diagnosekriterien fußt. Auch in Bezug auf die Pathophysiologie ergaben sich Erkenntnisse, dass die CNO den Autoinflammationserkrankungen zuordenbar ist. Sie bleibt aber eine Ausschlussdiagnose. Nicht wenige differenzialdiagnostische Entitäten sind zu berücksichtigen, welche klinisch als auch bildmorphologisch nahezu nicht von der genuinen CNO zu unterscheiden sind. Für Letztere ist eine genetische oder metabolische Ursache noch weitgehend unbekannt, wenngleich verschiedene Aktivierungen von Entzündungswegen beschrieben wurden. Mittlerweile wurde die Basis gelegt für die Durchführung kontrollierter Studien, in denen neben der Klassifikation auch Parameter für die Krankheitsaktivität und Vorschläge zu inaktiver Erkrankung und Remission publiziert wurden.

Die vorliegende Arbeit beschreibt die historische Entwicklung hin zu einer nun klarer gefassten Erkrankung. Sie geht auf diagnostische und therapeutische Algorithmen am Beispiel einer jugendlichen Patientin mit Wirbelsäulen- und Extremitäten-Manifestation ein.