Erschienen in:
12.06.2019 | Pädiatrie | Originalien
Beitrag der Ganzkörper-MRT in der Beurteilung von Osteonekrosen bei Kindern und Jugendlichen mit onkologischen und hämatologischen Grunderkrankungen
verfasst von:
Miriam Korch, Karim Kentouche, Diane Miriam Renz, Matthias Waginger, Paul-Christian Krüger, James F. Beck, Univ.-Prof. Dr. med. habil. Hans-Joachim Mentzel
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 11/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Mit steigenden Überlebensraten hämatoonkologischer Erkrankungen pädiatrischer Patienten steigt die Möglichkeit zur Entwicklung von Spätkomplikationen wie z. B. von Osteonekrosen (ON). Die Ganzkörper-MRT (GK-MRT) gilt als Bildgebung der Wahl bei den häufig multiplen Lokalisationen.
Ziele
Retrospektive Evaluierung von GK-MRT-Sequenzen zum Nachweis von ON und Etablierung eines Messprotokolls, das zur Beurteilung von ON nach onkologischen Erkrankungen geeignet ist. Bewertung des Einflusses von Alter, Geschlecht und Steroidgabe auf die Häufigkeit von ON bei Kindern und Jugendlichen.
Patienten und Methode
In die Studie wurden 105 Kinder und Jugendliche (62 männlich, 43 weiblich) mit hämatoonkologischer Erkrankung und mindestens einer GK-MRT eingeschlossen und in 2 Gruppen geteilt (63 ohne Stammzelltransplantation, 42 mit Stammzelltransplantation). Vier GK-MRT-Sequenzen (T2-HASTE, T2-HASTE-IR, T1-SPACE ± Gd-Präparate) wurden zur Abbildung von ON mittels Qualitätsscore ausgewertet. Der Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Häufigkeit von ON in der GK-MRT sowie der Einfluss verabreichter Steroide bei Patienten ohne SZT wurden analysiert.
Ergebnisse
Mindestens eine ON in der GK-MRT zeigten 43/105 Patienten (41 %). Der Qualitätsscore war in T1-Sequenzen höher als in den T2-Wichtungen (p < 0,001). Ein Alter >10 Jahre sowie das weibliche Geschlecht gingen mit einem höheren Risiko für das Auftreten von ON in der GK-MRT einher. Patienten ohne SZT und mit Steroidgabe hatten ein 21,6-fach erhöhtes Risiko für das Auftreten von ON in der GK-MRT (p = 0,003). ON wurden v. a. in der unteren Extremität verifiziert.
Diskussion
GK-MRT-Untersuchungen dienen der Detektion von ON bei pädiatrischen Patienten. In der Verlaufsdiagnostik ist eine native GK-T1-Sequenz meist ausreichend. Auf die Risikofaktoren Alter >10 Jahre, weibliches Geschlecht und Steroidmedikation sollte geachtet werden.