Osteoporose ist eine relevante Volkserkrankung, die durch verminderte Knochenmasse und gestörte Mikroarchitektur zu einem erhöhten Frakturrisiko führt. Osteoporose wird auf Grundlage einer geringen Knochenmineraldichte („bone mineral density“ [BMD]), spezifischer Fragilitätsfrakturen und/oder eines erhöhten Frakturrisikos diagnostiziert. Die BMD gilt neben Alter und Geschlecht als einer der wichtigsten Risikofaktoren für das erhöhte Frakturrisiko, das die Osteoporose kennzeichnet. Entsprechend zielt die Therapie auf die Verringerung des Frakturrisikos. Risikogradienten und ein Algorithmus zur Frakturrisikoberechnung unterstützen die Therapieentscheidung. Ab einem 3‑Jahres-Frakturrisiko von 10 % wird eine primäre osteoanabole Therapie empfohlen, darunter (bis > 3 %) antiresorptive Therapien. Die hohe Krankheitslast und Versorgungslücke verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen. Die Einführung neuer Leitlinien in Deutschland und Österreich bietet klare, individualisierte Handlungsempfehlungen zur Diagnose und Therapie der Osteoporose.