Strukturierte Versorgung von Patient:innen mit Osteoporose in Deutschland

Osteoporose ist eine chronische Skeletterkrankung, die weltweit mehr als 200 Mio. Menschen betrifft. Die Versorgung orientiert sich an drei Präventionsebenen: Primärprävention zur Förderung der Knochengesundheit, Sekundärprävention zur frühen Erkennung und Therapie sowie Tertiärprävention zur Verhinderung von Folgefrakturen und zum Erhalt der Lebensqualität.

Im Jahr 2020 wurde das DMP Osteoporose vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossen. Es zielt auf strukturierte, leitlinienbasierte Versorgung von Patient:innen mit manifester, evidenter oder drohender Osteoporose ab. Einschlusskriterien, regelmäßige Diagnostik (u.a. DXA, Labor), standardisierte Therapie (inkl. Bisphosphonate, Denosumab, SERM, Teriparatid), Schulung, Sturzprävention und qualitätsgesicherte Nachsorge sind zentrale Elemente.

Der FLS ist ein multidisziplinäres Modell zur Nachsorge von Patient:innen mit Fragilitätsfrakturen. Es schließt die Versorgungslücke zwischen akuter Frakturbehandlung und tertiärer Prävention. Durch systematische Patientenerkennung, Risikoeinschätzung, individualisierte Therapie und Follow-up verbessert FLS nachweislich die Adhärenz und senkt die Refrakturraten und die Mortalität.

DMP und FLS stellen komplementäre, evidenzbasierte Versorgungsmodelle dar, die gemeinsam das Potenzial haben, die Osteoporoseversorgung in Deutschland deutlich zu verbessern.