17.07.2024 | Osteosynthese | Leitthema
Fehlverheilte suprakondyläre Humerusfraktur
Das wächst sich schon noch aus?!
verfasst von:
PD Dr. Ralf Kraus, Dorien Schneidmueller
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2024
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Zusammenfassung
Die suprakondyläre Humerusfraktur ist die häufigste Fraktur der Ellenbogenregion im Wachstumsalter. Der Altersgipfel liegt bei ca. 5 Jahren. Extensionsfrakturen überwiegen. Die klinische Diagnostik wird durch Röntgenbilder in 2 Ebenen ergänzt. Wachstumsassoziierte Spontankorrekturen einer posttraumatischen Fehlstellung finden kaum statt. Therapieziel ist die aktive Überführung einer jeden dislozierten Fraktur in eine undislozierte, stabil fixierte Fraktur.
Gelingt dies nicht, können die Folgen einer Heilung in Fehlstellung z. B. eine Beugehemmung bei verbliebener Antekurvation oder ein Cubitus varus sein. Oft liegen Kombinationen vor. Ursachen sind einerseits technische Probleme bei der Reposition und Retention, aber auch Fehleinschätzungen der Röntgenbefunde, Unkenntnis der Wachstumsprognose oder eine unzureichende Überprüfung der Erreichung des Therapieziels.
Unbefriedigende Behandlungsergebnisse sollen so früh wie möglich korrigiert werden. Dies kann primär noch vor dem Eintritt der knöchernen Heilung oder sekundär im Rahmen einer Umstellungsosteotomie zu jedem späteren Zeitpunkt erfolgen. Je früher die Stellungskorrektur vorgenommen wird, desto größer sind die Chancen auf eine Restitutio ad integrum. Je nach Art und Ausmaß der zu korrigierenden Fehlstellung werden in der Literatur verschiedene Techniken vorgeschlagen.